Die Kleinen und die Bösen (D 2015)

R: Markus Sehr, D: Peter Kuhrt, Christoph Maria Herbst

Zehn Jahre hat es gedauert, bis aus diesem Drehbuch ein Film wurde. Zehn Jahre. Die Förderer, sagen Autoren und Produzenten beim Filmfest München. Man habe es nicht leicht, wenn ein 15-Jähriger bei einem Mini-Einbruch stirbt und dann auch nicht mehr wiedergeboren werden darf.

Es gibt noch mehr in diesem Film, was die Finanzierung erschwert haben dürfte. Einen Bewährungshelfer zum Beispiel, der selbst Gesetze bricht. Christoph Maria Herbst stellt dem Kleinganoven Peter Kurth erst eine Falle, um ihm die Tochter abzunehmen, und belügt dann für 100.000 Euro den Gefängniswärter. Dann ein Jugendamt, das nach Schema F arbeitet. Und ein Happy End, das ohne die 100.000 nicht funktioniert. Botschaft: Verbrechen lohnen sich, auch für Beamte.

Dieses Happy End ist dann trotzdem ganz deutsche Filmförderung: privates Glück und Integration. Die Patchwork-Familie, die auf den Azoren neu startet, ist bunter als bunt. Eine Portugiesin mit behindertem Kind, Bewährungshelfer und Ex-Verbrecher, die Tochter, deren Mutter Prostituierte war, und ein Junge aus dem Kosovo. Warum man diesen Film trotzdem unbedingt sehen sollte? Peter Kurth. Ab 3. September im Kino.